4. Verteilung des Volkseinkommens und Konsum der privaten Haushalte
Abb. 4.1: Verteilung des Volkseinkommens in Deutschland - Gesamtwirtschaft, nominal
Erläuterung: Die Veränderungen der Einkommenskomponenten sind entsprechend ihrer Relation zum BIP gewichtet.
Abb. 4.2a: Einkommen und Konsum der privaten Haushalte in Deutschland - nominal
Erläuterung: Die Veränderungen der Einkommenskomponenten sind entsprechend ihrer Relation zum BIP gewichtet. Sie lassen sich addieren.
Kommentar: Im 2. Quartal 2020 lag der BIP-Anteil des Verfügbare Einkommen der Privaten Haushalte Corona-beding um -1,1% unter dem Vorjahreswert, der Anteil des privaten Konsums um -7,2%, der Anteil der privaten Ersparnis dagegen um +5,6% über dem Vorjahreswert. Im 2. Quartal 2024 lag das Verfügbare Einkommen dagegen um +2,9%, der Konsum um +1,5,%,während die private Ersparnis +0,6% über dem Vorjahresstand lag.
Abb. 4.2b: Einkommen und Konsum der privaten Haushalte in Deutschland - preisbereinigt
Erläuterung: Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte wurden über die Verbraucherpreise preisbereinigt. Die Veränderungen von Einkommen und Konsum sind entsprechend ihrer Relation zum BIP gewichtet.
Kommentar: In der Krise tendiert die Preisentwicklung zur Deflation. Im September 2020 lag die deutsche Verbraucherinflation bei -0,4%, ohne Energiepreise bei +0,4%. In der EWU ist die Verbraucherinflation zwischen November 2012 und Januar 2015 von 2,8% auf -0,6% gesunken – Ausdruck einer deflatorischen Entwicklung. Im 1. Quartal 2021 begann die Inflationsrate zu wachsen. Sie wuchs bis Oktober 2022 auf 10,6%, ohne Energie auf 6,9%. Im Februar 2024 betrug die Inflationsrate wieder 2.7%.
Eine Folge der Inflation war seit Anfang 2022 ein zunehmendes Sinken des realen verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte. Es lag im 4. Quartal 2022 um 5% unter dem Höchstwert des 3. Quartals 2021.
Abb. 4.2c: Einkommen und Konsum der privaten Haushalte in Deutschland in % BIP
Kommentar: Die Netto-Arbeitnehmereinkommen betragen 43% der verfügbaren Einkommen, die Sozialeinkommen 27% und die Selbstständigen- und Gewinneinkommen 30%.
Abb. 4.3: Einkommensabhängigkeit des Konsums
Erläuterung: Regressionszusammenhang 1992-2018, Quartale, Veränderungen in %Vj, R2 = 0,78, Cpn = 0,81 * (EVp + 0,74%).
Kommentar: Der Konsum der privaten Haushalte hängt in erster Linie von ihren verfügbaren Einkommen ab. Die Differenz zwischen beiden ist die Ersparnis, deren Anteil relativ konstant ist.
Abb. 4.4: Privater Konsum nach Entstehungsbereichen
Erläuterung: Eig. Schätzung auf Basis der Input-Output-Statistik des Statistischen Bundesamtes. Ab 2008 verwendet diese Statistik eine neue Gliederung der Herstellungsbereiche. Da hier die Vorleistungen den entsprechenden Lieferbereichen zugerechnet werden, drückt die Grafik aus, welchen tatsächlichen Anteil die Dienstleistungen am Konsum haben.
Erläuterung: Die Veränderungen der Verwendungsbeiträge sind entsprechend ihrer Relation zum Gesamtkonsum gewichtet und lassen sich dementsprechend addieren.
Abb. 4.7: Preise der Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Verwendungszwecken
Erläuterung: 1. 1. 2002 = Einführung des Euro als Bargeld, Umstellung der Preise
Abb. 4.7a: Preise der Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Verwendungszwecken – aktuelle Daten
Abb. 4.8: Wachstumsraten und Beiträge des priv. Konsums – D, EU und USA - real
Erläuterung:Die Veränderungen des Konsums sind entsprechend ihrer Relation zum jeweiligen BIP gewichtet. Sie verstehen sich als Wachstumsbeiträge.
Kommentar: Der Wachstumsbeitrag des privaten Konsums ist in Deutschland deutlich geringer als in der EU oder den USA. Zwischen 2002 und 2010 verzeichnete das deutsche Wachstum eine Stagnation des privaten Konsums. Die Finanz-Krise 2009 zog in der EU und in den USA den privaten Konsum deutlich in Mitleidenschaft, während er sich in Deutschland dagegen von der Krise relativ unberührt zeigte. Im Aufschwung nach der Krise hat sich der Wachstumsbeitrag des Konsums in Deutschland deutlich vergrößert. In der Corona-Krise dagegen prägte vorübergehend der Konsumeinbruch das Bild.